Der Gedanke am Morgen
Heute Morgen, beim Sonnenaufgangsspaziergang auf den Üetliberg, als die Dunkelheit noch den Horizont umhüllte und nur schemenhafte Umrisse sichtbar waren, kam mir ein Gedanke. In diesem ruhigen Moment dachte ich über die letzten Tage nach, die mich durch inspirierende Menschen und deren Aussagen besonders bewegt haben. Einerseits war da die kraftvolle Aussage einer Kollegin auf einer Konferenz, die betonte, dass es nun genug sei, sich von Männern die Welt erklären zu lassen. Andererseits habe ich gestern bei einem beeindruckenden Online-Event der „Pioneers of Change“ u.a. von Claudine Nierth erfahren, wie wichtig es ist, „die Stimme für das Leben zu erheben“ und wie das gemeinsam gelingen kann. Diese Eindrücke haben mich einmal mehr zu der Überzeugung geführt, dass wir nicht nur Change-Maker, sondern auch Change-Being sein müssen.
Wandel anstossen und leben
In einer Welt, die nach Veränderung ruft, begegnen uns unzählige Change-Maker – Menschen, die Wandel anstossen und Visionen teilen. Doch reicht das? Die wahre Transformation beginnt nicht nur mit Worten, sondern tief in uns selbst. Die Frage ist: Sind wir auch Change-Being? Sind wir Vorbilder für die Veränderung, die wir propagieren? Es geht nicht darum, andere zu überzeugen, sondern selbst die Veränderung zu leben. Nur wer „the talk“ auch walkt, kann nachhaltig führen und inspirieren und trägt zur Veränderung bei.
Viele von uns spüren diesen Anspruch, oft leise, manchmal laut: Die Zeit, sich die Welt erklären zu lassen, ist vorbei. Es ist Zeit, sie selbst zu gestalten – authentisch und aus eigener Kraft.
Die Balance finden
Ich bin überzeugt, dass es beide Anteile in uns selbst braucht – den Change-Maker- und den Change-Being-Teil. Die Fähigkeit, Wandel nach aussen zu treiben, und die Weisheit, ihn von innen heraus zu verkörpern. Denn echter Wandel entsteht nicht durch blosses Reden oder theoretisches Wissen, sondern durch konsequentes Handeln und bewusstes Sein. Ich bin überzeugt, Veränderung beginnt dort, wo du und ich den Mut haben, uns selbst zu sehen und unser gewohntes und automatische Handeln zu hinterfragen.