August 7

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Auszeit – entdecken, verstehen, erleben

By Bianca Merz

August 7, 2017

Auszeit, Rauszeit

Drei Monate unterwegs sein, keine Termine, die Seele baumeln lassen.
Drei Monate Deutschland, Schweden, Norwegen, Dänemark bereisen.
Drei Monate in den Tag hineinleben und das angehen, worauf man Lust hat.
Drei Monate aus dem Rucksack leben ohne den Ballast, den wir im Alltag vermeintlich brauchen. Drei Monate Zweisamkeit geniessen.
Drei Monate beinahe 24 Stunden draussen sein und eine echte „Rauszeit“ geniessen.

Tönt spannend, aber wird immer ein Traum bleiben? Muss nicht! Denn genau das habe ich erleben dürfen. Ich bin dankbar und froh um meinen Mut, es gewagt zu haben. Seit ein paar Tagen bin ich zurück im Alltag und werde täglich mit folgenden drei Fragen konfrontiert:„Wie war es?“, „Was war das Highlight?“, „Würdest du es wieder machen?“

Wie es war?
Einfache Frage: es war bereichernd und wunderschön!

Was mein Highlight war?
Schwierige Frage: war es das Freiheitsgefühl und das allmähliche Verschwinden der inneren Unruhe und Nervosität, welche mich im Alltag begleitet hatte? Waren es die Zeltnächte in der Weite Lapplands oder war es die Wanderung zur Trolltunga? War es die unglaubliche Ruhe im Norden? War es das Stand Up-Paddeln auf einem einsamen See, oder war es der Austausch mit Auswanderern welche in Skandinavien Ruhe und ein stressfreieres Leben suchten und fanden? War es die Teilnahme am Mittsommernachts-Marathon, oder war es die Tatsache, dass wir wochenlang gegen Norden in den Frühling – meine Lieblingsjahreszeit – reisen konnten und die Sonne nie unterging? War es das Ausprobieren von all den lokalen Leckereien – vor allem Süssigkeiten, oder die schönen Gärten in Bayreuth? All dies waren Highlights und es gibt viele mehr. Es waren all die grossen und kleinen Glücksmomente und Erfahrungen. Rausgehen aus der Komfortzone hat sich einmal mehr gelohnt und mir Komfort in einer ganz anderen Form gebracht.

Ob ich es wieder machen würde?
Falsche Frage: passend wäre: „Wann machst du es wieder?“
Bald! Weshalb? Weil es ein grosser Gewinn war – einmal mehr! Reisen und das Erfahren von fremden Systemen und anderen „Welten“ ist für mich aktiv gesuchte Lebenserfahrung und trägt immer wieder dazu bei, meinen Horizont zu erweitern. Ich bin zudem überzeugt, dass es für mich als Frau und Unternehmerin noch viel zu entdecken, zu erfahren und zum Weiterentwickeln gibt. Frau hat nie ausgelernt ;-). Weiter konnte ich mich psychisch und physisch regenerieren. Ich versuche, einiges was ich zur Gelassenheit gelernt habe nun auch in meinen Alltag und meinen Job zu transferieren. Was im April nach einer langen Absenz aussah wurde im Nachhinein von etlichen Leuten mit „Ihr seid schon wieder da?“ kommentiert. Also waren wir nicht so lange weg um in Vergessenheit zu geraten. Auch meine Befürchtung, dass ich im August beruflich wieder auf Feld 1 starten würde, hat sich nicht bewahrheitet. Und zu guter Letzt war es auch finanziell keine zu grosse Belastung, da wir ausserhalb der Hauptsaison reisten, selber kochten und oft im Zelt übernachteten. Wir haben für zwei Personen weniger als Fr. 10’000.- ausgegeben. Die Fixkosten zu Hause haben wir zudem verringert, indem wir unsere Wohnung untervermieteten.

Also alles rosarot und perfekt?
Nein! Aber die Frage, was herausfordernd war, wurde uns bisher nicht gestellt. Diese – und ein paar weitere Fragen, über die ich zu einem späteren Zeitpunkt schreiben werde – haben wir für uns bei einem abschliessenden Rückblick beantwortet. Ja, wir hatten auch einige wenige schwierige Tage und die Temperaturen um die 10 Grad im Norden haben uns manchmal an unsere Grenzen gebracht. Die (extrem!) zahlreichen Wohnmobile mit Rentnern welche Richtung Nordkap unterwegs waren und gewisse Campingplätze richtiggehend beschlagnahmten, nervten auch oft. Wichtig war, dass wir uns stets austauschten, wenn nötig eine Planänderung vornahmen, und flexibel blieben. So beispielsweise am Schluss unserer Reise. Da verbrachten wir einige Tage in den Bergen Norditaliens, um doch noch Temperaturen über 20 Grad geniessen zu können ;-).

Und nun?
Seit August sind wir wieder in unserem Alltag als Mitarbeiter bzw. als Unternehmerin, als Paar, als Mitglieder von Netzwerken, als Freunde, als Verwandte und versuchen, einen ausgewogenen Rhythmus zwischen Privatem und Beruf zu finden und Platz zu schaffen für all die vielen Dinge, die uns interessieren. Wir haben uns vorgenommen, möglichst viel von der gewonnenen Gelassenheit beizubehalten. Uns noch weniger von Alltäglichem und negativen Personen stressen lassen und vermehrt auf uns selber zu achten und uns wichtiger nehmen. Bei Entscheidungen gut auf uns zu hören, ehrlich zu uns selber zu sein und eine gehörige Portion Selbstliebe aktiv zu pflegen.

 

 

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