Na toll, wieder einmal Begriffe, die du zwar bereits gehört oder gelesen, aber nicht einordnen kannst? Oder verstehst du sowieso einfach nur Bahnhof?
Keine Sorge! Obwohl der Begriff VUCA bereits 1987 das erste Mal verwendet wurde und inzwischen in der (Unternehmens-)Welt Einzug gehalten hat, ist er noch lange nicht ein gängiger Begriff. Und was es mit dem noch eher unbekannten Begriff Innerwork auf sich hat, erfährst du, wenn du weiterlesen magst ….
VUCA ist ein Akronym aus dem Englischen und steht für Volatility (Volatilität, Schwankung, ein Auf und Ab), Uncertainty (Unsicherheit), Complexity (Komplexität) und Ambiguity (Mehrdeutigkeit). Immer wieder begegne ich Aussagen über die sogenannt neue VUCA-Welt und wie insbesondere Führungskräfte lernen sollen, in dieser Welt zu führen und ihre Mitarbeitenden zu Unternehmern im Unternehmen zu entwickeln.
Gerade dieses «Neu-Sein» und das «Menschen von aussen motivieren wollen» mithilfe von beispielsweise immer noch smarteren Zielvereinbarungen stelle ich in Frage und möchte gleichzeitig Innerwork beliebter machen.
Ist es wirklich neu?
War die Welt nicht schon immer und ist sie per se unsicher, mehrdeutig und komplex? Wir Menschen haben gelernt und versucht, das Aussen in den Griff zu bekommen u.a. durch gutes Planen, Visionieren und Prozesse festlegen. Doch schon vor Corona wussten wir nicht wirklich und mit 100%-Sicherheit was morgen ist. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit waren schon immer sehr hilfreiche Eigenschaften.
Ich sage nicht, dass alle Tipps, die in Zusammenhang mit VUCA geschrieben werden, nutzlos wären. Auch VUCA als Methode für den Umgang mit Nichtwissen finde ich empfehlenswert. Kommunikation, Transparenz, Umgang mit Risiko sind wichtige Aspekte – ich glaube einfach, es ist nicht wirklich neu.
Unsere Arbeitswelt ist seit längerem in einem fundamentalen Umbruch. Herkömmliche Führungs- und Kontrollfunktionen erweisen sich als überholt. Digitalisierung und Globalisierung sind Treiber, welche Druck auf die Wirtschaftswelt ausüben und Firmen zwingen, sich schneller auf Veränderungen einzustellen. Und da gibt es ja noch den Faktor Mensch. Die Human Ressource. Was für ein Begriff…
Wenn ich so überlege, wie viele Personen mit psychischen Problemen und Burnouts ich in den vergangenen 2-3 Jahren begleiten durfte wird mir bewusst, dass die Kluft zwischen den Bedürfnissen der Menschen nach Sicherheit, Sinn, vielleicht auch spannender innovativer Arbeit einerseits und dem, was auf der anderen Seite gefordert und geboten wird/werden muss, immer grösser wird. Das Thema wurde jedoch erkannt und viel Gutes geschieht bereits. Eine Korrelation zwischen innerer Persönlichkeitsarbeit und gesellschaftlicher Wirksamkeit wird zunehmend beachtet.
New Work benötigt Menschen mit einem gesunden Selbst
Aus dem wirtschaftlichen und personellen Druck heraus begeben sich Firmen auf den Weg der Veränderung und entwickeln sich Richtung New Work mit mehr Eigenverantwortung. Was ich dabei beobachte ist, dass dieser Wandel oft nur im Aussen stattfindet. Es werden neue, tolle, flach-hierarchische Organigramme gezeichnet und Regeln verändert, agiles Arbeiten eingeführt und dann davon ausgegangen, dass die Menschen im neuen Rahmen automatisch selbstbestimmter, verantwortungsvoller, kreativer und unternehmerischer handeln.
Der Mensch sucht Veränderungen jedoch nicht zwingend pro-aktiv (Ausnahmen bestätigen die Regel ;-)) und sie können auch nicht von aussen her «motiviert werden». Ein wertschätzender Umgang mit der Komplexität der Menschen geht leider oft vergessen.
New Work-Projekte haben gezeigt, dass neue Arbeitsformen auch Veränderung im Innenleben, dem Mindset und der Haltung jedes Einzelnen benötigen. Sich der äusseren Veränderung anpassen, sich und sein Verhalten gut einschätzen können, gelassen und gesund bleiben, bedingen ein gesundes Selbst. Genau da setzt Innerwork an und damit meine begleitende Arbeit als Coach.
Es wird «VUCA-er» werden und mehrdeutiger. Und darum wird das «verschiedene Wahrheiten und Widersprüche akzeptieren und nebeneinander stehenlassen können» für alle Menschen wichtig werden. Nicht nur für Führungskräfte. Auch eine spielerische Experimentierbereitschaft – entgegen dem bei uns so bekannten und beliebten Perfektionismus – wird zunehmend wichtig. Und nicht zuletzt «Empathie» als Kompetenz – für uns – aber auch unser Gegenüber.
So ausgerüstet können wir uns darauf konzentrieren und verlassen, dass wir gemeinsam nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen finden. Gerne begleite ich dich oder dein Team auf dem Weg zu einem gesunden Umgang mit den Herausforderungen unserer Zeit.